Donnerstag, 28. Januar 2021

Markus Nottke, Johannes Dennda | Mitten im Licht

 





Mitten im Licht

Markus Nottke & Johannes Dennda

 

Die Strahlkraft der Farbe

Gemäß dem Kirchenkalender befinden wir uns in der Epiphaniaszeit (vier Sonntage ab dem 6. Januar). Von Anfang an war diese Festzeit eng mit dem Symbol des Lichtes verbunden, das in die Finsternis der Welt scheint.

In alten Kirchenliedern ist die Rede von der göttlichen Liebe, die wie ein Kleinod leuchtet, von „Freudenschein“, glanzvollen Sternen, von Erleuchtung – bis hin zur Bitte: Führ uns durch Finsternis zum Licht. Die Jahreszeit ist noch dunkel, das Erleben der gegenwärtigen Situation stimmt bisweilen finster; das verbindet uns mit unseren Ahnen, sich nach Licht und Leuchten und Wärme gesehnt haben, nach besseren Zeiten – so wie wir gerade das „Licht am Ende des Tunnels“ erhoffen.

Eine Lichtinstallation mit intensiv leuchtenden Farben wirkt jedenfalls in die Dunkelheit hinein.

Wer an der Evangelischen Kirche Osterath vorbeikommt, kann durch ihr Glasportal in die Apsis blicken. Ab Einbruch der Dunkelheit – zur Zeit ab etwa 18 Uhr – ist der Altarraum beleuchtet, so dass man die jeweils aktuelle Kunst sehen kann. Seit ein paar Tagen ist das ein großes, leuchtendes Kreuz, eine Gemeinschaftsarbeit der Künstler Markus Nottke und Johannes Dennda, die schon in einigen Kirchen (u. a. Köln, Linnich, Gevelsberg) mit Licht und Farbe gearbeitet haben und dafür viel Resonanz erhielten. Nicht zuletzt deshalb, weil es ihnen gelingt, Hoffnung und Kraft zu vermitteln:

Licht und Farbe ist Lebensbejahung – gegen trübe Zeiten, Betrübnis, dunkle Ängste.


 



Johannes Dennda




Markus Nottke


Farben und ihre Wirkung stehen auch bei den Wandbildern der beiden Künstler im Mittelpunkt. Diese Arbeiten sind jeweils eigenständig, nicht gemeinschaftlich entstanden, gleichwohl für gemeinsame Ausstellungen konzipiert. Die Bilder von Johannes Dennda sind eher kleinformatig, man sieht Farblandschaften, Seelenlandschaften; Markus Nottke zeigt ein riesiges Band aus Farbfeldern, einen Verlauf von Lichtgelb über Rotviolett und Blau zu Maigrün. Mit zur Verfügung gestellten Schwarzlicht-Taschenlampen lassen sich einzelne Partien zum Leuchten bringen.





Johannes Dennda (*1951) und Markus Nottke (*1972) kommen beide aus dem Ennepe-Ruhr-Kreis (Gevelsberg und Breckerfeld). Sie arbeiten einige Jahre zusammen (auch unter dem Kürzel MaNoJoDe), beteiligen sich regelmäßig an Ausstellungen und sind in verschiedenen Künstlervereinigungen aktiv.

Die Ausstellung bei uns geht bis zum 11. April 2021, und wir hoffen, sie bis dahin noch offiziell und mit Publikum eröffnen zu dürfen.


Marlies Blauth

 






 

Fotos: Marlies Blauth, außer (1): Jörg Schniewind