Mit Beginn der Passionszeit, am 9.3.2014 um
18 Uhr,
eröffnen wir eine neue Ausstellung:
Skulpturen – und ein paar Grafiken – von
Dina Nur aus Dortmund.
Zu sehen sind Menschendarstellungen,
„gebaut“ aus Metallstäben und Beton oder Kunststeinmasse, die sich in einem
charakteristischen Spannungsfeld zwischen Ruhe und Bewegung, Freude und Verzweiflung,
Sterblichkeit und Aufbruch befinden. Sie präsentieren sich eher klein, wenig
auffällig, ohne überflüssiges Beiwerk, pur, ungeschönt: Man könnte sagen, sie
vermitteln einen Einblick in die unverfälschte Alltäglichkeit des Menschen,
ohne aber dessen Tun genau zu definieren. Eine eigenartige Aura umgibt die
Skulpturen, man fühlt sich auf eine Weise berührt, die ausgesprochen flüchtig
ist: Man spürt den Moment, die Vergänglichkeit sozusagen am eigenen Leibe. Das
liegt daran, weil die materialbetonten, fragil wirkenden Skulpturen wie in den
Raum gezeichnet scheinen, wie eine Erinnerung an etwas, das lange her ist und
nun als eine Art skulpturale Momentaufnahme erscheint.
Die Widersprüchlichkeit, die den Skulpturen
innewohnt, führt zu einem Eindruck des Schwankens und daher zu einer
Lebendigkeit, die mitunter „ungemütlich“ ist. Man mag zeitweise Totentänze
assoziieren. Aber es bleibt offen, wie es weiter geht: Vielleicht stehen die
dargestellten Menschen ja auch nur auf einer Bühne, die sie im nächsten Moment
verlassen, um sich im ganz normalen Alltagsgetümmel zu bewegen? Die Künstlerin
fasst es so zusammen: Jeder Betrachter sieht das, was er wiedererkennen will
und kann. Die Figuren „sprechen“ zu jedem anders, abhängig von der Situation
und Gestimmtheit des Betrachters.
Dina Nur, geboren 1963 in Khartoum/ Sudan,
studierte Objektdesign an der FH Dortmund, lernte u. a. das Handwerk der
Bleiverglasung. Ihre Arbeiten wurden im Rahmen zahlreicher Ausstellungen im In-
und Ausland gezeigt.
(Pressetext zur Ausstellung | Marlies Blauth)
Fotos: Andreas Blauth