ZWIELICHTZEITEN – Ute Schätzmüller
Malerei, Zeichnung, Lithografie
24.2. – 1.4.2013
Vernissage: Sonntag, 24.2.2013 um 11.15 Uhr
mit einer Einführung von Judith Albaum
Nein,
eine Kreuzigungsszene sei es nicht, sagt Ute Schätzmüller, sie habe
Assoziationsräume eröffnen wollen, die aber – besonders in der Apsis einer
Kirche – die Kreuzigung Jesu durchaus einschließen.
Als ich die Arbeiten zum ersten Mal sah, fielen mir Statements ein wie diese:
Als ich die Arbeiten zum ersten Mal sah, fielen mir Statements ein wie diese:
Der
Mensch, ins Leben geworfen, allein
Der Moment als Zustand
Das Warten auf Erlösung
Was lag also näher, als diese Bilder im Kanon des Kirchenjahrs der Passionszeit zuzuordnen, diese Bilder, die vom Menschen zwischen Geburt und Tod handeln, zwischen zwei Eckpunkten, Brennpunkten, die die Künstlerin auf ihre Weise immer wieder transparent macht und zusammenführt. Der Mensch, der allein auf sich gestellt ist, in sich gekehrt, vielleicht auf Rettung hoffend, vielleicht alsbald inspiriert und befähigt, sich selbst zu retten. Schätzmüllers Bilder sind das Gegenteil vom Aktionismus, der uns ständig umgibt: dieser ständigen Erreichbarkeit und Auffindbarkeit, dem "Gefällt mir"-Klicken en passant und bar jeden Tiefgangs; dem Heischen nach Aufmerksamkeit stellt die Künstlerin eine Wirklichkeit gegenüber, die uns in beinahe verschütteten Seelenschichten berührt. "De profundis" möchte man fast mitrufen, mitbeten, oder so etwas wie "Hilf uns aus unserer Einsamkeit" – womit der Klageruf Jesu "Mein Gott, warum hast du mich verlassen" fast greifbar in die Nähe gerückt wird. Be-greifbar, verständlich, genauso wie die Bilder selbst gut zu verstehen sind, auch wenn jeder Betrachter andere Details assoziieren wird. Denn wer hat sich nicht schon einmal im Leben verlaufen? Wer wurde nicht schon einmal allein gelassen in unendlich scheinender Leere? So paradox es aussieht: Ute Schätzmüllers Bilder, die den Menschen allein, nicht kommunizierend, nicht handelnd zeigen, sagen in der Essenz genau das andere: Der Mensch ist nicht allein mit seinem Alleinsein. Und er kann kommunizieren, er kann handeln.
Ute Schätzmüller wurde 1983 in Bergisch Gladbach geboren, studierte an der Universität Duisburg-Essen Kunst und Biologie und kann einige bedeutende Ausstellungen vorweisen, so zum Beispiel in der Städtischen Galerie Herne/ Emschertalmuseum, in der Villa Zanders in Bergisch Gladbach, im Kunstverein Frechen und in der Galerie Huber (München). Kürzlich ist sie mit dem Förderpreis Bildende Kunst Odenthal auszeichnet worden. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Essen.
Der Moment als Zustand
Das Warten auf Erlösung
Was lag also näher, als diese Bilder im Kanon des Kirchenjahrs der Passionszeit zuzuordnen, diese Bilder, die vom Menschen zwischen Geburt und Tod handeln, zwischen zwei Eckpunkten, Brennpunkten, die die Künstlerin auf ihre Weise immer wieder transparent macht und zusammenführt. Der Mensch, der allein auf sich gestellt ist, in sich gekehrt, vielleicht auf Rettung hoffend, vielleicht alsbald inspiriert und befähigt, sich selbst zu retten. Schätzmüllers Bilder sind das Gegenteil vom Aktionismus, der uns ständig umgibt: dieser ständigen Erreichbarkeit und Auffindbarkeit, dem "Gefällt mir"-Klicken en passant und bar jeden Tiefgangs; dem Heischen nach Aufmerksamkeit stellt die Künstlerin eine Wirklichkeit gegenüber, die uns in beinahe verschütteten Seelenschichten berührt. "De profundis" möchte man fast mitrufen, mitbeten, oder so etwas wie "Hilf uns aus unserer Einsamkeit" – womit der Klageruf Jesu "Mein Gott, warum hast du mich verlassen" fast greifbar in die Nähe gerückt wird. Be-greifbar, verständlich, genauso wie die Bilder selbst gut zu verstehen sind, auch wenn jeder Betrachter andere Details assoziieren wird. Denn wer hat sich nicht schon einmal im Leben verlaufen? Wer wurde nicht schon einmal allein gelassen in unendlich scheinender Leere? So paradox es aussieht: Ute Schätzmüllers Bilder, die den Menschen allein, nicht kommunizierend, nicht handelnd zeigen, sagen in der Essenz genau das andere: Der Mensch ist nicht allein mit seinem Alleinsein. Und er kann kommunizieren, er kann handeln.
Ute Schätzmüller wurde 1983 in Bergisch Gladbach geboren, studierte an der Universität Duisburg-Essen Kunst und Biologie und kann einige bedeutende Ausstellungen vorweisen, so zum Beispiel in der Städtischen Galerie Herne/ Emschertalmuseum, in der Villa Zanders in Bergisch Gladbach, im Kunstverein Frechen und in der Galerie Huber (München). Kürzlich ist sie mit dem Förderpreis Bildende Kunst Odenthal auszeichnet worden. Die Künstlerin lebt und arbeitet in Essen.
Text: Marlies Blauth
Fotos: Ute Schätzmüller