Osterather Vernissage-Abend: 2. Teil, evangelische Kirche
"Die Farbe Grün"
6 Künstlerinnen des VDK:
Helga Weidenmüller, Birgitt Verbeek, Renate Linnemeier, Felicitas Lensing-Hebben,
Rose Köster, Marlies Blauth
Rose Köster, Marlies Blauth
G R Ü N
In
der Kirche gibt es eine interessante Farbsymbolik: Den Tagen und Phasen des
kirchlichen Jahres sind bestimmte Farben zugeordnet.
Mit Weiß werden die Christusfeste (Ostern,
Weihnachten) gefeiert.
Violett ist
die Passionszeit, sind die Bußzeiten, die Zeiten der Besinnung.
Das energievolle
Rot kommt nur ganz kurz vor: zu
Pfingsten.
An
den übrigen Tagen ohne besondere Prägung gilt das Grün.
„Er
weidet mich auf grünen Auen und führt mich zum frischen Wasser“, heißt es im
bekannten Psalm 23; oder „grünende Frische, vollkommnes Blau“ in einem
Kirchenlied.
Wo
es grünt und blüht, gibt es Wasser; wo Wasser ist, ist Leben.
Man
spricht von grünen Oasen – auch wenn keine Wüste in der Nähe ist.
(Doch,
möglicherweise eine Betonwüste; farblos und langweilig – „seelenlos“.)
„Er
erquicket meine Seele“, ist weiter im Psalm zu lesen:
Eine
liebliche Auenlandschaft ist eine Augenweide, ein Augentrost.
Viele
Menschen lieben Aussichtspunkte, Aussichtstürme, um über weite Landschaften
schauen zu können. Eine gute Aussicht bedeutet auch: Hoffnung.
Keimlinge
zeigen kraftvoll und hoffnungsvoll ihr Frühlingsgrün: Da kommt noch mehr! Vielleicht
etwas Großes; ein Strauch, ein Baum.
Das
Paradies ist ein Garten; ein grün-bunter Garten: Dort gibt es, natürlich, keine
Pflanzenpatente, keine Saatgutverordnungen, keine Sortenverbote.
Der
Alltag braucht paradiesische Souvenirs:
Wer
hätte nicht gern Ersprießliches, wer wünschte sich kein kreatives Gedeihen seiner
Arbeit, seines Ich: Jeder möchte sich gern entfalten. So wie die Blätter am
grünenden Baum.
Zum Schluss ein Gedicht von mir – eine Skizze (2011) von einem ganz normalen Morgen, angeregt durch einen frühen Spaziergang durch die niederrheinische Stadt Kempen:
Zum Schluss ein Gedicht von mir – eine Skizze (2011) von einem ganz normalen Morgen, angeregt durch einen frühen Spaziergang durch die niederrheinische Stadt Kempen:
vom
dach
fällt
sonnenwarm
ein
morgen voll
pianotöne
tellerstapel
töpfe takten
lachen
aus der grünen tür
Marlies Blauth, Vegetation, Malerei auf Hartfaser