Menschenbilder von Elisabeth
Busch-Holitschke
Ihre genähten Zeichnungen
auf Tüchern besitzen eine ganz besondere, feine Ästhetik, die durch das
alltägliche Material einerseits, durch die ungewöhnliche künstlerische
Umsetzung andererseits bestimmt wird.
Da
die Arbeiten beweglich im Raum installiert werden, erhalten sie eine gleichsam
himmlische, österliche Leichtigkeit, die unterstrichen wird durch die helle
Farbe der Leintücher. Dadurch, dass sich die Tücher im Luftzug drehen, sieht
man, dass sie keine Vorder- und Rückseite haben, sondern zwei unterschiedliche,
spiegelverkehrte Gesichter zeigen. Das Zarte, Fädige der genähten Strukturen,
ihre unterbrochenen, "gestichelten" Linien lassen den dargestellten
Menschen manchmal nur ahnen, das Porträt erscheint wie ein
Erinnerungshauch oder Hinweis. Dabei geht es auch weniger um individuelle
Gesichtszüge, sondern um den Menschen überhaupt. Herabhängende
Nähfäden betonen das Materialhafte und den Schaffensprozess, deuten in ihrer
befremdlichen Skizzenhaftigkeit auf dessen "Anfang und Ende".
Elisabeth
Busch-Holitschke, Jahrgang 1951, studierte ursprünglich Keramikdesign in Krefeld und
arbeitet seit 1985 als freischaffende Künstlerin. Für ihre Rauminstallationen
benutzt sie die unterschiedlichsten Materialien.
Ausstellungsorte
waren (in Auswahl): Bunte Kapelle, Brandenburger Dom (E), Galerie Judith
Dielämmer, Grevenbroich (E), Orangerie Schloss Dyck (E), Kunsthalle
Wuppertal-Barmen (G), Frauenmuseum Bonn (G).
Die Vernissage ist
am Sonntag, dem 28.4.19 um 11.15 Uhr
mit
einer Einführung von Sigrid Blomen-Radermacher.
Fotos: Marlies Blauth